Trotz ihrer eindrucksvollen Bausubstanz ist die Burg bis heute nur unzulänglich erforscht. Der Baubestand der weithin sichtbaren Burg auf einem lang gestreckten, kammartigen Sporn inmitten des Waldes ist äußerst imposant und zeugt noch immer von der einstigen Macht der Grafen von Rieneck.. Noch immer prägen der am Nordende aufragende wuchtige Siebeneckturm und der schlanke Achteckturm in der Mitte der Westseite die Burgsilhouette. Beide Türme zeigen kräftiges Buckelquadermauerwerk, das jeweils mehrere Meter über dem Hofniveau seine Gestalt verändert. Während der Achteckturm extrem durch Durchfensterung und Innenausgestaltung verändert ist, konnte der Siebeneckturm wohl nicht zuletzt aufgrund seiner 4 m dicken Mauern seine originale Innenausstattung weitgehend bewahren. Hierzu gehört der Hocheingang im 2. Obergeschoss (1. Hauptstock), der sich in einen bewohnbaren Raum mit Haubenkamin, Lichtnische, Abtritt und Ausguss öffnet. Im 3. Obergeschoss (2. Hauptstock) enthält das massive Osteck eine kleine Kapelle mit drei Apsiden bzw. Konchen und einem Kreuzgewölbe über schweren Rippen und hohlgekehlten Kapitellen. Die Vorburg war südlich vorgelagert, ist aber fast komplett überbaut.
Der Grundriss der Burg ähnelt einer Bischofsmütze deren Spitze der Siebeneckturm im Norden der Anlage darstellt. Am unteren breiten Ende der Bischofsmütze, also im Süden, befindet sich von Süden nach Norden gesehen auf der linken Seite das Burgtor, das aus zwei großen hölzernen Eichentürflügeln besteht. In dem rechten Flügel der Tür ist eine kleinere Tür eingelassen durch die man das Tor in den Burghof passieren kann. Auf der rechten Seite des Burgtores ist das Nebengebäude mit dem Rittersaal angebaut. Links und rechts der alten Kopfsteinplasterstrasse, die zum Burgtor führt, ragen Burgmauern der Befestigungsanlage in die Höhe.
Westlich schließt an den Dicken Siebeneckturm die Burgmauer mit einem Wehrgang an der sowohl mit dem hohen Bergfried, dem Achteckturm verbindet, als auch mit dem Gebäudetrakt der Grafenwohnung und der Gästewohnungen. Dieser Trakt wiederum endet am Gebäude des Burgtores. Die Verbindung von der West- zur Ostseite der Burg stellt das Nebengebäude mit dem Rittersaal dar. An diesen schließt sich direkt die Ostseite der Burg an. Ein kleines Bauelement, das die ehemalige Wohnung der Gräfin beinhalt ist direkt an die Burgkapelle angebaut. Den östlichen Abschluss zum Siebeneckturm hin bildet ein Gebäudekomplex in dem sich früher die Stallungen befanden und der heute mehrere Räume und Zimmer für die Gäste der Burg enthält.
Der sehr eng und bedrängend wirkende Burghof hat am unteren Ende eine Breite von ca. 15 Metern und ist am oberen Ende an dem 19 Meter hohen dicken Turm vielleicht nur 8 Meter breit. Die Länge des Burghofes beträgt in etwa 35 Meter. Jeder Bereich der Burghofes und nahezu der gesamten Burg ist vom 29 m hohen Bergfried, dem „dünnen Turm“ einsehbar.
In Verlängerung der westlichen und der östlichen Burggebäude schließen sich lange und massive Befestigungsmauern an, die den Bergrücken, auf dem sich die Burg befindet, komplett absichern. Am unteren südlichen Ende der Befestigungsanlagen befindet sich ein weiteres großes Tor durch das die Kopfsteinpflasterstraße zum eigentlichen Burgtor führt. Auch diese Zufahrt ist durch ein massives großes Schwenktor aus Spessarteiche verschlossen.
Die Hänge des Bergrückens, auf dem die Burg thront, gehen unmittelbar in Wald über der sich so weit das Auge reicht erstreckt. Die die Burg umgebenden Wälder haben eine Ausbreitung von ca. 15 bis 20 km in jede Himmelsrichtung. Diese Wälder bilden seit jeher die Besitztümer der Grafen zu Rieneck
Donnerstag, 17. Dezember 2009
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