Willkommen bei unserem online-Krimi


Das Drehbuch zu diesem Krimi wurde von Patty und Jürgen geschrieben. Es handelt sich hier um einen Krimi mit interaktiven Elementen. Jeder der Akteure kann aktiv in das Geschehen eingreifen…bis zu einem gewissen Punkt..Wenn er von der Spielleitung aufgefordert wird muss er seinen Beitrag schreiben…..er kann sich dabei teilweise mit seinem Zimmernachbarn besprechen – jedoch nicht immer. Er kann auch die Burg erkunden und dabei individuell Dinge entdecken, die in dem Krimi eine Rolle spielen können. Das Ganze findet online auf der Aktiv-Ebene des Krimis an der Kochbar statt http://www.kochbar.de/gruppenforum/index/beitrag/id/947.

So fängt alles an

Vor einigen Tagen hat sich ein Sterbefall mit gravierenden Auswirkungen ereignet.
Der sehr vermögende Verstorbene hat einen Notar und Testamentsvollstrecker beauftragt eine Gruppe von Leuten anzuschreiben und zu einem gemeinsamen Treffen auf die Burg Rieneck zu bitten. Dort werden die Eingeladenen erfahren was der Verstorbene ihnen hinterlässt bzw. was er ihnen mitzuteilen hat. Der Aufenthalt soll dort auch mehrere Tage dauern..voraussichtlich…




In Erwartung eines nicht gerade kleinen Erbes macht sich diese Gruppe nun auf den Weg zur Burg Rieneck, wo sie bereits erwartet wird. Bevor die Geladenen ihre Zimmer zugewiesen bekommen, müssen sie sich in den Rittersaal der Burg begeben. An einer großen Tafel wird jedem ein bestimmter Platz zugewiesen. Nur an der Kopfseite des Tisches bleibt ein Platz leer. Hier saß zu Lebzeiten der vermögende Burgherr.
Jeder in dieser Gruppe findet einen Umschlag auf seinem Platz vor, in dem ein Brief mit ersten Anweisungen zu finden ist. Es wird festgelegt wer sich mit wem ein Zimmer auf dieser geheimnisvollen Burg zu teilen hat, denn es gibt dort nur große Doppelzimmer. Auch müssen einzelne Mitglieder dieser Gruppe Aufgaben erfüllen, die in einem Zusammenhang mit der Eröffnung der Erbabwicklung stehen. Es ist nicht erkennbar warum diese Personen eingeladen wurden und was der Verstorbene mit ihnen eigentlich vor hat…….jeder wird jedoch von der berechtigten Hoffnung angetrieben, die Burg als vermögender Mensch wieder zu verlassen. Wird sich diese Hoffnung erfüllen? Wird sie sich jedoch für alle dieser Beteiligten erfüllen oder sind diese ungeahnt Teil eines ausgeklügelten Spiels, dass sich jemand ausgedacht hat und das sogar große Gefahren mit sich bringt? Gefahren sogar für Leib und Leben? Hat jemand Interesse daran, dass einzelne Mitglieder dieser Gruppe ihr Erbe niemals antreten sollen?

Donnerstag, 17. Dezember 2009

3. "Miss Marple"

Irgendjemand scheint von außen an die Tür zu schlagen denkt sich Verleihnix und während er zu der Tür läuft werden die Schläge deutlich lauter aber auch dumpfer. Jemand scheint vor der Tür zu stehen, denn es sind auch einige laute aber dennoch unverständliche Worte zu hören.



In dem Moment als Verleihnix die Tür öffnet verspürt er einen heftigen Schlag an seinem Schienbein. Der Schmerz fährt ihm durch das Bein und er will gerade etwas sagen als er völlig verwundert das Szenario erblickt. Vor der Tür steht eine Person die ihm soeben mit ihrem Fuß an das Schienbein getreten hat. Es ist eine kleine Frau die mit ihren Händen herumfuchtelt und aussieht als hätte sie jemand mit einer dicken Schicht Puderzucker überstreut. Sie ist fast völlig weiß und mit Schnee bedeckt.


Peppermintpatty:


 "Was ist denn hier los... verdammt noch mal….soll ich denn hier draußen anfrieren oder komplett zuschneien? Wurde ja höchste Zeit dass sich hier mal jemand bewegt.“




Während Verleihnix verdutzt einen Schritt zur Seite macht steht die Frau schon im Rittersaal. Verleihnix schließt hinter ihr die Tür während er sich mit seiner Hand das immer noch schmerzende Schienbein hält.


Peppermintpatty:


„Tut mir leid junger Mann…das mit Ihrem Schienbein…aber da man mich hier nicht gleich zu hören schien habe ich meinen Fuß eingesetzt, um auf mich aufmerksam zu machen..“




Die kleine Frau beugt sich etwas nach vorne um den dichten Schneebelag von ihrem Hut und ihrem Mantel abzuklopfen. Nun kommt Frederik herbeigeeilt.







Frederik:


„..tut mir sehr leid gnädige Frau…aber ich habe die Türglocke nicht gehört..“ „..warten Sie ich helfe Ihnen….geben Sie mir Ihren Mantel..“ „..Sie müssen Frau Peppermintpatty sein.“


Peppermintpatty:



„Ja..die bin ich. Sie können die Türglocke gar nicht gehört haben... die hab ich nicht gefunden und deshalb mit meinem Fuß gegen die Türe getreten.. Sonst würde ich ja jetzt immer noch da draußen stehen.“


Peppermintpatty nimmt vorsichtig ihren Hut ab und reicht ihn Frederik der mit dem Mantel über seinem Arm noch wartend neben ihr steht. Mit der Hand ordnet sie ihre kurzen grauen Haare die sie als Pagenschnitt mit einem Seitenscheitel trägt. Auf ihrer Nase sitzt etwas nach vorne geschoben eine Brille und während sie sich im Raum umblickt schaut sie über diese hinweg als ob sie sich durch diese beeinträchtigt fühlt. Peppermintpatty ist ca. 1,60 m groß und etwas untersetzt. Sie trägt einen langen Rock und über einer Bluse eine dicke Strickjacke. Die hochhackigen Schuhe lassen sie etwas größer wirken als sie tatsächlich wohl ist. Sie ist etwa 60 Jahre alt und von ihrem gesamten Auftreten her eine recht imposante Erscheinung.


Frederik:


„..dürfen wir Ihnen einen heißen Tee bringen gnädige Frau? Oder etwas anderes vielleicht?“


Peppermintpatty:

 „Bringen Sie mir bitte einen heißen Grog mit einer doppelten Portion Rum…den kann ich jetzt gebrauchen.“


Dabei senkt sie ihren Kopf etwas nach unten und wirft Frederik über ihre Brille hinweg einen strengen Blick zu .


Peppermintpatty:

„….wenn ich doppelt sage, meine ich es auch so….“

Frederik:



„..sehr wohl gnädige Frau….einen Grog mit einem doppelten Rum…“




Frederik verlässt mit Hut und Mantel eilig den Raum. Nach wenigen Sekunden kehrt er zurück und geht auf Peppermintpatty zu.


Frederik:


„…verzeihen Sie gnädige Frau…aber wo ist denn Ihr Gepäck?“


Peppermintpatty:

„Habe ich noch im Auto. Hier ist der Schlüssel zu meinem Fahrzeug…es ist die dunkle Jaguar-Limousine…..oder besser gesagt die weiße…sie ist ja jetzt wohl zugeschneit…“



„Bringen Sie die Koffer unverzüglich hier herein und nehmen sie noch zwei Leute mit, denn ich habe insgesamt 6 Koffer….vier im Kofferraum und zwei auf dem Rücksitz….“ „…und seien Sie mir ja vorsichtig….sie haften mir persönlich für die Unversehrtheit meines Gepäcks..“




Sie hebt das Wort persönlich in ihrer Stimme mit einem solchen Unterton hervor, dass man dies beinahe als schreckliche Drohung empfinden könnte wüsste man nicht dass hier nur eine kleine Frau steht die aber eine sehr respektable und durchaus dominante Persönlichkeit zu sein scheint.



Während Fredrik zusammen mit der herbeigerufenen Andrea und Zirberl dem Koch den Rittersaal verlassen geht Peppermintpatty auf Verleihnix zu der an der Lehne eines Stuhles mit seinem Arm aufgestützt das bisherige Geschehen mit einem leicht amüsierten Gesichtsausdruck beobachtet hatte.


Peppermintpatty:

„Wollen sie sich nicht vorstellen junger Mann? Meinen Namen haben sie ja bereits vernommen…..ich bin Peppermintpatty…“

Verleihnix:


„…wir haben uns ja schon begrüßt…auf eine etwas ungewöhnliche Art zwar die mir in den nächsten Tagen sicher auch noch in Erinnerung bleibt da mein Schienbein wohl alle Farben bekommen wird..“


Peppermintpatty:


„Papperlapapp…..seien Sie mal nicht so wehleidig junger Mann…das gibt sich wieder….ich wollte ja Ihren Namen wissen…“



Verleihnix:


„ach so..entschuldigen Sie vielmals…..Ihr Erscheinen hat mich so beeindruckt dass ich ganz vergaß mich vorzustellen. Verleihnix…..in der Mitte mit „h“ und hinten mit „x“…“


Peppermintpatty:


 „Der Herr Verleihnix also…….habe schon von Ihnen gehört….“


Verleihnix:


„…ich hoffe doch nur Gutes?...“


Peppermintpatty antwortet nicht auf die Frage von Verleihnix und wendet sich nun cookingcrow zu der immer noch völlig unbeeindruckt am Kamin steht und in das Feuer blickt. Sie steht eine Weile am Tisch und sieht zu ihm herüber ohne etwas zu sagen. Sie scheint ihn irgendwie zu mustern. Nach einer Weile wendet sie sich wieder Verleihnix zu.


Peppermintpatty:


 „…und der andere junge Herr dort am Kamin?........gehört der hier zur Dekoration weil er so unbeteiligt dort steht und ins Feuer schaut? "


Sie sagt dies mit einer lauten und deutlichen Stimme, hat cookingcrow jedoch ihren Rücken zugewandt und blickt Verleihnix dabei an.


Verleihnix:


 „…das ist cookingcrow……der langjährige Berater von Graf Hubertus….“



Peppermintpatty:


„Ja…das hätte ich mir ja fast denken können..“


Die Unterhaltung wird unterbrochen da plötzlich die Tür aufgeht und Frederik mit Andrea und Zirberl den Raum betreten. Auch sie sind völlig weiß und zugeschneit und sie stellen stöhnend sechs offensichtlich schwere Koffer am Boden ab.


Frederik:


„…ich werde Ihre Taschen schon mal in den Gästetrakt bringen……“


Peppermintpatty fällt ihm ins Wort:


Peppermintpatty:


 „Gar nichts werden Sie tun…die Koffer bleiben hier mal schön in meiner Sichtweite stehen und ich werde Ihnen sagen wo sie mein Gepäck wann hinbringen werden….ich hoffe ich habe mich da klar und unmissverständlich ausgedrückt…..mein Herr….“


Frederik:


„…sehr wohl gnädige Frau……wie Sie meinen…“


Verleihnix:


 „…haben gnädige Frau etwa vor sich hier dauerhaft niederzulassen?...“


Mit einem breiten Grinsen schaut er Peppermintpatty an. Seine Augen funkeln dabei schelmisch und er scheint auf eine Antwort zu warten. Peppermintpatty zeigt jedoch keine Reaktion und tut so als ob sie die Frage nicht gehört hat.


Kurze Zeit später kommt Andrea mit dem heißen Grog in den Raum und stellt ihn auf den Tisch …jedoch ein Stück von Peppermintpatty entfernt.


Andrea:


„…ich habe Ihnen den Grog an Ihren Platz gestellt gnädige Frau…..er ist so wie sie ihn gewünscht haben…und vorsichtig..er ist sehr heiß..“


Peppermintpatty:


So…wir haben hier also eine Sitzordnung. Das hätte ich mir auch denken können…gut..dann werde ich mich mal setzen. Das Herumstehen tut meinen Beinen nicht gut.“


Andrea verlässt den Raum. Auch Verleihnix sucht nun am Tisch seinen Platz schiebt den Stuhl zurück und setzt sich hin.

In diesem Moment wendet sich cookingcrow vom Kaminfeuer ab, geht zum Platz rechts von der Stirnseite und setzt sich ebenfalls dort hin. Verleihnix, Peppermintpatty und cookingcrow sitzen nun in form eines Dreieckes an der großen Tafel. Cookingrow am oberen rechten Ende, zwei Plätze weiter an der rechtern Tischseite sitzt Peppermintpatty und ihnen jeweils schräg gegenüber Verleihnix.


Plötzlich ist aus der Küche die sich in dem Raum hinter dem Kamin befindet eine laute Auseinandersetzung zu vernehmen und man hört auch Gegenstände auf den Boden fallen.


Zwischendrin vernimmt man deutlich die laute Stimme einer jüngeren weiblichen Person und es ist aber nicht Andreas Stimme.

Der Grundriss der Burg / Infos über die Räumlichkeiten





Wenn man den Grundriss betrachtet erkennt man deutlich die Form der Bischofsmütze. Im Norden befindet sich der Dicke Turm und im Süden der Rittersaal. Der Burghof ist relativ eng und vom Dünnen Turm aus nahezu überall einzusehen. Der Grafen-Wohntrakt ist mit dem Dünnen Turm verbunden und nimmt die Westseite der Burg ein. Zu diesem Wohntrakt gibt es für die Gäste keinen Zugang. Der Eingang über die Vogtei die am Dünnen Turm neben dem Wehrgang angebaut ist, ist seit dem Tod des Grafen verschlossen.
Auch der Zugang zum Dicken Turm ist verschlossen.


Vom Rittersaal aus gibt es nur einen Zugang in die Küche und deren Vorraum sowie zu den Gesindewohnräumen die über dem Saal liegen. Links von der Küche führt eine Treppe ins 1. Obergeschoss zu den Zimmern der Bediensteten. Das zweite Obergeschoß ist nicht bewohnt und deshalb zugesperrt. Der Zugang vom 1. Obergeschoß zum Wohntrakt des Grafen ist ebenfalls nicht möglich da die Verbindungstür zugesperrt und zugestellt ist.


Die Gäste müssen den Burghof überqueren um in den Gästewohntrakt zu gelangen der sich im 1. OG oberhalb des großen Saales mit der Ahnengallerie befindet. Der Zugang zum Gästewohntrakt befindet sich links von der Burgkapelle.





Die Zimmer im Gästewohntrakt liegen links und rechts eines langen Verbindungsganges der das gesamte OG durchzieht. Die zwei Zimmer Links vom Zimmer Kiefer sind verschlossen und nicht zugänglich. Am nördlichen Ende des Ganges befinden sich Sanitärräume mit Bad und WC ebenso wie rechts vom Zimmer Linde. Die vier gegenüber liegendn Zimmer sind jeweils mit WC, Bad und Dusche ausgestattet.

Der Wohnbereich des verstorbenen Grafen hat einen direkten Zugang zum Dünnen Turm, der wiederum über den Wehrgang mit dem Dicken Turm verbunden ist. Dies war früher im Notfall sehr wichtig, da so der Graf direkt aus seinen Wohnräumen in den Dicken Turm geglangen konnte ohne jedoch den Burghof betreten zu müssen.

Beschreibung der Burg

Trotz ihrer eindrucksvollen Bausubstanz ist die Burg bis heute nur unzulänglich erforscht. Der Baubestand der weithin sichtbaren Burg auf einem lang gestreckten, kammartigen Sporn inmitten des Waldes ist äußerst imposant und zeugt noch immer von der einstigen Macht der Grafen von Rieneck.. Noch immer prägen der am Nordende aufragende wuchtige Siebeneckturm und der schlanke Achteckturm in der Mitte der Westseite die Burgsilhouette. Beide Türme zeigen kräftiges Buckelquadermauerwerk, das jeweils mehrere Meter über dem Hofniveau seine Gestalt verändert. Während der Achteckturm extrem durch Durchfensterung und Innenausgestaltung verändert ist, konnte der Siebeneckturm wohl nicht zuletzt aufgrund seiner 4 m dicken Mauern seine originale Innenausstattung weitgehend bewahren. Hierzu gehört der Hocheingang im 2. Obergeschoss (1. Hauptstock), der sich in einen bewohnbaren Raum mit Haubenkamin, Lichtnische, Abtritt und Ausguss öffnet. Im 3. Obergeschoss (2. Hauptstock) enthält das massive Osteck eine kleine Kapelle mit drei Apsiden bzw. Konchen und einem Kreuzgewölbe über schweren Rippen und hohlgekehlten Kapitellen. Die Vorburg war südlich vorgelagert, ist aber fast komplett überbaut.


Der Grundriss der Burg ähnelt einer Bischofsmütze deren Spitze der Siebeneckturm im Norden der Anlage darstellt. Am unteren breiten Ende der Bischofsmütze, also im Süden, befindet sich von Süden nach Norden gesehen auf der linken Seite das Burgtor, das aus zwei großen hölzernen Eichentürflügeln besteht. In dem rechten Flügel der Tür ist eine kleinere Tür eingelassen durch die man das Tor in den Burghof passieren kann. Auf der rechten Seite des Burgtores ist das Nebengebäude mit dem Rittersaal angebaut. Links und rechts der alten Kopfsteinplasterstrasse, die zum Burgtor führt, ragen Burgmauern der Befestigungsanlage in die Höhe.


Westlich schließt an den Dicken Siebeneckturm die Burgmauer mit einem Wehrgang an der sowohl mit dem hohen Bergfried, dem Achteckturm verbindet, als auch mit dem Gebäudetrakt der Grafenwohnung und der Gästewohnungen. Dieser Trakt wiederum endet am Gebäude des Burgtores. Die Verbindung von der West- zur Ostseite der Burg stellt das Nebengebäude mit dem Rittersaal dar. An diesen schließt sich direkt die Ostseite der Burg an. Ein kleines Bauelement, das die ehemalige Wohnung der Gräfin beinhalt ist direkt an die Burgkapelle angebaut. Den östlichen Abschluss zum Siebeneckturm hin bildet ein Gebäudekomplex in dem sich früher die Stallungen befanden und der heute mehrere Räume und Zimmer für die Gäste der Burg enthält.

Der sehr eng und bedrängend wirkende Burghof hat am unteren Ende eine Breite von ca. 15 Metern und ist am oberen Ende an dem 19 Meter hohen dicken Turm vielleicht nur 8 Meter breit. Die Länge des Burghofes beträgt in etwa 35 Meter. Jeder Bereich der Burghofes und nahezu der gesamten Burg ist vom 29 m hohen Bergfried, dem „dünnen Turm“ einsehbar.




In Verlängerung der westlichen und der östlichen Burggebäude schließen sich lange und massive Befestigungsmauern an, die den Bergrücken, auf dem sich die Burg befindet, komplett absichern. Am unteren südlichen Ende der Befestigungsanlagen befindet sich ein weiteres großes Tor durch das die Kopfsteinpflasterstraße zum eigentlichen Burgtor führt. Auch diese Zufahrt ist durch ein massives großes Schwenktor aus Spessarteiche verschlossen.

Die Hänge des Bergrückens, auf dem die Burg thront, gehen unmittelbar in Wald über der sich so weit das Auge reicht erstreckt. Die die Burg umgebenden Wälder haben eine Ausbreitung von ca. 15 bis 20 km in jede Himmelsrichtung. Diese Wälder bilden seit jeher die Besitztümer der Grafen zu Rieneck

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Geschichte der Burg Rieneck

Ludwig I., Graf von Rieneck ließ das so genannte 'castrum Rinecke' um das Jahr 1150 an der nordöstlichen Grenze seiner Grafschaft erbauen. Damit sollte der Machtbereich dieses bedeutenden adligen Geschlechtes gegenüber den Interessen der umliegenden Territorien Mainz, Würzburg und Fulda gesichert werden. Der kleine Hügel inmitten der dichten Spessart-Wälder bot dafür aufgrund natürlicher Hindernisse ausgezeichnete Voraussetzungen: Nur in eine Richtung musste die Burg zusätzlich durch die Anlage eines Stichgrabens und eine möglichst geringe Angriffsfläche zu dieser Seite hin gesichert werden. Dies zeigt sich deutlich im Grundriss des Bergfrieds, des 19m hohen „Dicken Turmes“, der außen ein unregelmäßiges Siebeneck darstellt, dessen eine Spitze in Richtung der nahen Hügel zeigt. Die Burganlage bestand zunächst nur aus dem von Befestigungsmauern umgebenen Burghof und Bergfried mit seinen vier bis acht Meter starken Mauern. Innerhalb der Burgmauern wurden daneben Fachwerkbauten errichtet, neben Wohngebäuden auch Lagerhäuser und Ställe, von denen im Wesentlichen nur noch der heutige Gewölbekeller der Burg erhalten geblieben ist.

Da das Wohnen im Turm der Burg verhältnismäßig unbequem war, lebte man hier nur in Kriegszeiten. Es gab keinen Eingang im Erdgeschoss (der heutige Eingang stammt aus dem 19. Jahrhundert), dafür aber zwei Zugänge in höheren Etagen, zu denen man mit Hilfe von schnell zu beseitigenden hölzernen Treppen an der Außenmauer gelangte. Der Zugang auf Höhe des zweiten Obergeschosses führte zum Hauptraum des Turms, dem Saal des Grafen. Ausgestattet mit Kochstelle, Waschbecken und sogar einem ‚heimlichen Ort’ (Toilette) war er für damalige Verhältnisse sehr bequem eingerichtet. Die mit einem eigenen Zugang ausgestattete dritte Etage beherbergte die so genannte Kemenate, in der die Gräfin und ihr Gefolge während einer Belagerung sicher und – wegen des Kamins aus dem Grafensaal – warm untergebracht waren. In diesem Stockwerk befindet sich auch die auf dem europäischen Festland einzigartige Turmkapelle. Sie ist vollständig in die Außenmauer des Turms eingelassen, was den Baumeister seinerzeit vor eine große Herausforderung gestellt haben dürfte. Die wenigen erhaltenen Steinmetzarbeiten an den Wänden vermitteln noch heute einen Eindruck von der prunkvollen früheren Ausstattung der Kapelle.



Um das Jahr 1200 wurde die Burganlage stärker befestigt und der heute 29m hohe achteckige „Dünne Turm“ zur Sicherung einer größeren Burgbesatzung erbaut. Auch er hatte ursprünglich keine Fenster und wie der Dicke Turm keinen ebenerdigen Zugang. In Inneren des Turms sind heute alle Spuren der einstigen Einrichtung verwischt und auch sein Äußeres wurde wesentlich verändert. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zweimal erobert und infolge der Zerstörungen wurden abermals bauliche Änderungen vorgenommen. Der Adlerhorst als sechstes Stockwerk und das heutige Dach des Turms wurden erst im 20. Jahrhundert eingebaut. Im Zuge des Ausbaus der Befestigungsanlagen wurde auch die romanische Hofkapelle errichtet. Von deren Giebelwand sind nur noch Teile des Portals erhalten.


Die Burg behielt ihre strategische Bedeutung, da sie die rieneckischen Gebietsansprüche sicherte und die Birkenhainer Straße, den wichtigsten mittelalterlichen Verkehrsweg der Region, kontrollierte. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Burg nicht mehr ständig bewohnt und verfiel zusehends. 1670 wurde die Grafschaft an Johann Graf von Rieneck, einem entfernten Verwandten aus dem damals sehr verbreiteten Rienecker Geschlecht, verkauft der sich damit die Standesrechte eines Reichsgrafen mit Sitz und Stimme im Reichstag sicherte. Aus dessen Linie stammen die heutigen Eigentümer der Burg, zuletzt Graf Hubertus von Rieneck.



Die Herkunft und Bedeutung der beiden aus der Zeit um 1300 stammenden Figurenplatten an der Außenfassade der Kapelle sind bis heute nicht endgültig geklärt. So ist ungewiss, ob sie ursprünglich zur Burg gehörten oder erst im 19. Jahrhundert herbeigeschafft wurden. Es gibt auch die Sage dass  damals einer der beiden Menschen, Kunigunde, im Dicken Turm eingemauert wurde. Die damalige Tochter des Burgherren wurde angeblich schon mehrfach in der Nacht gesehen  da sie keine Ruhe finden kann. Die Nachfahren des Grafengeschlechtes hüllen sich bis heute in Schweigen wenn sie auf diese alte Sage angesprochen werden.

Dienstag, 15. Dezember 2009

2. Weitere Gäste treffen ein



Cookingcrow ist alleine in dem Rittersaal der Burg. Dieser Raum ist ihm nicht unbekannt da er hier zu Lebzeiten des Grafen schon öfters als dessen Berater gesessen hatte. Die Stille in dem Raum wird nur durch das Knacken des brennenden Holzes im offenen Kamin unterbrochen sowie durch das unregelmäßige Aufheulen des Windes der immer mehr Schneeflocken an die Butzenscheiben der Fenster weht. Cookingcrow starrt gedankenversunken in das offene Feuer. Er weiß dass die nächsten Stunden und Tage nichts Gutes bringen werden…aber er wird darauf vorbereitet sein.

Plötzlich erklingt die Türglocke. Wenige Sekunden später betritt Frederik den Rittersaal durch die Türe die sich links vom Kamin befindet und die in die Küche führt. Zielstrebig schreitet er zur Tür. Als er diese öffnet erschrickt er da der Wind plötzlich eine ganze Wolke von Schneeflocken in den Raum weht. In der offenen Tür steht ein Mann der sich seine Mütze festhält damit sie ihm nicht davon geweht wird.

Frederik:

„..kommen Sie schnell herein mein Herr…damit ich die Türe wieder schließen kann..“

Während Frederik die Türe eilig schließt betritt der Mann den Rittersaal , nimmt seine vom Schnee bedeckte Kappe vom Kopf und fährt mit einer Hand über sein Gesicht um sich die Schneeflocken abzuwischen. Es ist Verleihnix, ein Mann mittlerer Größe mit einer markanten großen Knubbelnase. Sein Haar ist graubraun und mittellang und hängt ihm etwas nass in die Stirn. Er betrachtet zuerst Frederik um dann seinen Blick auf cookingcrow zu richten der vor dem Kamin steht und seine Hände dem offenen Feuer entgegenstreckt um diese zu wärmen.

Verleihnix:

„…Guten Abend zusammen…..ich habe Ihnen etwas Schnee mitgebracht. Aaah…ich bin hier anscheinend nicht der alleinige Gast…“

cookingcrow würdigt Verleihnix keines Blickes und schaut ohne auf das Gesagte einzugehen unbeeindruckt weiter in das lodernde Feuer .

Frederik:
„..darf ich Ihr Gepäck nehmen mein Herr?....Geben Sie mir Ihre Jacke ich werde sie zum Trocknen aufhängen….“


Während Frederik schon zu der Tasche greift zieht Verleihnix diese mit einer Bewegung zur Seite und Frederik greift verdutzt ins Leere.


Verleihnix:

„…danke..sehr liebenswürdig, aber meine Tasche möchte ich gerne bei mir behalten …“ „…auch meine Jacke hätte ich gerne bei mir und werde sie hier über einen der Stühle hängen…..wenn es erlaubt ist..“ fügt er hinzu.


Andrea das Dienstmädchen betritt den Raum.


Andrea:

„…darf ich den Herren etwas zu Trinken bringen? einen Tee vielleicht? Wir haben auch einen Glühwein..“


Coocingcrow wendet sich vom Kamin ab und blickt Andrea an. Dann nimmt er seinen schwarzen Umhang ab und hängt ihn über den Stuhl der am linken oberen Ende des Tisches steht.


Cookingcrow:

„..für mich bitte ein Wasser..“


Andrea nickt fast ehrfurchtsvoll und sieht den ca. 1,80 m großen etwas hager wirken cookingcrow ängstlich an.

Cookingcrow hat schulterlange schwarze Haare. Seine Nase ist schmal und spitz und seine Wangenknochen zeichnen sich deutlich in seinem markanten Gesicht ab. Er hat einen stechenden , durchdringenden Blick dem Andrea nicht standhalten kann. Andrea wendet sich Verleihnix fragend zu.


Verleihnix:


„..für mich bitte einen Glühwein.…..wenn es Ihnen keine Umstände bereitet..“ Verleihnix blickt Andrea an. „..der hilft bestimmt beim Auftauen..“


Andrea nickt und verlässt den Saal in dem sich nun Verleihnix und cookingcrow alleine befinden.

Verleihnix wendet sich cookingcrow zu und sieht in an.


Verleihnix:

„..war mir ja klar dass wir uns hier treffen werden als ich die Nachricht erhielt..“


Cookingcrow sieht Verleihnix nicht an und wendet sich dem Feuer im Kamin zu.


Verleihnix:

„…was soll das eigentlich hier werden?....hast du irgendeine Ahnung was der Alte mit uns vorhat?..“ „Ich sehe es werden noch weitere Gäste erwartet. Auf fast jedem Platz hier am Tisch liegt ein Briefumschlag mit einem Namen darauf. Muss mal gucken wo ich diesmal sitze. Wo sitzt du eigentlich?..“


Cookingcrow:

„..ich sitze dort wo ich immer sitze…..und das wird sich niemals ändern..“


Cookingcrow sieht Verleihnix nicht an.


Verleihnix:

„..ja ich sehe … Du hast deinen Umhang ja schon über den Stuhl gelegt….


Andrea betritt den Raum und stellt cookingcrow und Verleihnix die Getränke auf den Tisch. Verleihnix bedankt sich bei Andrea und nimmt die Tasse mit dem dampfenden Glühwein in beide Hände.

 
Verleihnix:


„…bin mal gespannt was das noch wird mit diesem Wetter. Das Schneetreiben wird immer heftiger und Schnee so früh im November war noch nie gut. Die Buchen haben ihre Blätter noch nicht komplett abgeworfen und wenn es weiter so schneit werden wir einen enormen Schaden im Wald bekommen. Die Bäume werden unter der Schneelast brechen oder umstürzen..“


Cookingcrow:

„..das wird unser geringstes Problem in den nächsten Tagen sein…“


Verleihnix:

„..was ist mit Deiner Hütte?..Ist die sicher?..“…“und wo hast du denn Deinen schwarzen Freund gelassen?..“ ..“..und überhaupt…was meinst du mit:… in den nächsten Tagen?..“ „Also ich habe nicht vor hier länger zu bleiben. Zuhause wartet Arbeit auf mich..“


Cookingcrow:

„..meine Hütte ist sicher..dafür habe ich gesorgt.“



Verleihnix sieht sich in dem Rittersaal um. Er war hier schon öfters und er kennt die Burg. Ebenso wie cookingcrow, der mysteriöse Berater des verstorbenen Burgherren. In der Mitte des Saales steht ein großer massiver dunkler Tisch mit gedrechselten und verzierten Beinen. Die Decke des Rittersaales ist in der Länge von sieben schweren Eichenbalken durchzogen und auf der anderen Seite des Raumes gegenüber des Kamins befinden sich zwei Ritterrüstungen an der Wand. Der Saal ist ca. 50 qm groß, 11 Meter in der Länge und fast 5 Meter in der Breite.

Gegenüber der Tür die zum Burghof führt befinden sich drei große Fenster deren Scheiben aus Butzenglas bestehen und durch die man nach draußen auf die mittlerweile zugeschneite Ritterwiese sehen kann. An den Wänden sind die Wappen der Burgherren angebracht deren Anordnung jeweils durch Leuchter unterbrochen wird und deren Licht infolge einer trichterförmigen Ummantelung an die Decke des Saales gelenkt wird. Der Boden besteht aus altem Parkett.


Die Stühle haben ebenfalls wie der Tisch gedrechselte Beine und auf der Sitzfläche einen alten mittelbraunen und stark abgenutzten Lederbezug. Links und rechts dieser großen Tafel stehen jeweils sieben Stühle. Auf der anderen Seite des Tisches die der Wand mit den Ritterrüstungen zugewandt ist liegt ein Umschlag, ebenso wie an neun weiteren Plätzen. Nur auf der zum Kamin zugewandten Stirnseite an der cookingcrow steht und in das Feuer blickt liegt kein Umschlag auf dem Tisch.

Über der großen Tafel befindet sich ein gläserner Leuchter der von der Decke herabhängt aber dessen Licht nicht eingeschaltet ist. Das flackernde Feuer im offenen Kamin sorgt in dem eher dunklen Saal für ein faszinierendes Spiel aus Lichtern und Schatten. Man riecht das verbrennende Buchenholz und zwischendurch weht ein leichter Duft des Glühweines von Verleihnix durch den Raum.

In diesem Augenblick zuckt Verleihnix zusammen. Es ist ein deutliches und lautes Klopfen zu hören das von der Eingangstür zu kommen scheint.

1. Die Ankunft




In der Abenddämmerung nähert sich Cookingcrow der Burg. Nach dem Tod des Grafen HUBERTUS VON RIENECK hatte auch er einen Brief des Notars erhalten. Er soll sich am heutigen Tag dort einfinden!
Er verließ nur widerwillig seine Hütte im Wald. Nun geht er den steilen, mit Kopfsteinpflastern geebneten Weg zur Burg hinauf.

Mit seiner rechten Hand hält er den aufgestellten Kragen seines schwarzen Umhangs, um sich vor der Kälte zu schützen. Die Luft riecht nach Schnee! Schwere Schritte bringen ihn der Burg näher... Er betritt durch das Burgtor den Innenhof und wendet sich dort rechts der schweren dunklen Eichentür zu. Er atmet tief durch und läutet die Glocke links neben der Tür!



Nach ein paar Sekunden öffnet ihm jemand die schwere Tür. Es ist Frederik der Butler. Ein älterer, sehr korrekter Bediensteter mit kurzem grauen Haar.

Frederik:

"Willkommen...treten sie bitte ein!"

Cookingcrow nickt und tritt ein. Frederik wirft einen Blick in den Innenhof. Es beginnt zu schneien und ein eisiger Wind weht in den Rittersaal hinter ihm. Er schließt die schwere Tür.

Frederik:

"Ihren Umhang, mein Herr."

Doch Cookingcrow ignoriert die Bitte und stellt seinen Seesack auf den Parkettboden. Der Kamin im Zimmer lodert bereits und der erste Besucher des heutigen Abends sieht sich um.

Frederik:

"Möchten sie einen Tee?"

Cookingcrow schüttelt den Kopf. Er geht zum Fenster und sieht hinaus. Die Schneeflocken fallen langsam auf die Ritterwiese vor dem Fenster.

 Frederik verläßt den Saal und begibt sich in die Küche.


Als er sie betritt, unterbrechen das Zimmermädchen Andrea und der Koch Zirberl sofort ihre Unterhaltung und sehen ihn ernst an!

Frederik:

"Cookingcrow ist soeben eingetroffen."

Zirberl   nickt und seufzt:

"Er also auch!"

Andrea schiebt ihre leere Teetasse von sich und blickt nachdenklich aus dem Küchenfenster.

Es ist inzwischen dunkel draussen.


Frederik:

"Sind alle Zimmer vorbereitet?"


Andrea  dreht den Kopf zu ihm und blickt ihn grinsend an:

"Sie werden sich hier sicher alle wohlfühlen."


Zirberl  wendet sich wieder der Arbeitsfläche zu und schneidet die Zwiebel in kleine Stücke...dabei murmelt er:

"Mir wäre lieber, sie würden erst gar nicht erscheinen!"